Rotel Tours Reiseblog

Blick zurück 1997: Abenteuerreise Libyen mit Rotel Tours

Diese Abenteuerreise Libyen mit Rotel Tours bot hochinteressante Kontraste für den Kultur- und Wüstenfan gleichermaßen. Die Libyer waren bei insgesamt großer Zurückhaltung uns Touristen gegenüber gastfreundlich und hilfsbereit. Libyen – ein Reiseland? Jedenfalls war Libyen 1997 kein Land, in dem sich Scharen von Touristen tummelten.

Geflogen sind wir mit einer planmäßigen Linienmaschine der Tunis Air von Frankfurt auf die tunesische Halbinsel Djerba. Ein Direktflug nach Libyen war wegen der UNO-Sanktionen nicht möglich.

Auf Djerba erwarteten uns der, für die ca. 5.000 km Reisestrecke sehr gute Fahrer Alois Preis. Sowie genau der richtige Mann für schwierige Afrika Touren, unser Reiseleiter Günther Adam. Gefahren sind wir mit dem großen 34-Sitzer Dreiachser mit Anhänger. Nach einer Rotel Übernachtung auf tunesischem Boden war am nächsten Morgen der Grenzübertritt nach Libyen.

Erste Station war Sabratha, eine Römerstadt aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., mit ausgedehnten Ruinenfeldern direkt am Meer. Jupitertempel, Forum, Thermen und das römische Theater haben uns sehr begeistert.

Im Mittelmeerraum gab es eine nennenswerte landwirtschaftliche Produktion. Entsprechend war das Angebot auf den Märkten.

Bald hatte uns das Abenteuer Wüste voll im Griff. Die gut ausgebauten Straßen waren öfters vom Sand zugeweht. „Eingesandet!“ lautete der Ruf. Doch für unseren Schaufel- und Sandblechtrupp bedeutete das kein großes Problem. Und für die Statistik, 8 Mal ist es auf dieser Reise passiert.

Über das Bergland des Djebel Nafusah erreichten wir die alte Karawanenstadt Ghadamés an der algerischen Grenze. Ghadamés hatte in ihrer völligen Geschlossenheit die besterhaltene Altstadt unter den Oasen Libyens und gehörte zum UNESCO Weltkulturerbe.

Die Übernachtungen fanden ab und zu in freier Natur statt, wie in der Hamada al Hamra, der roten Wüste. Auf kilometerlangen Fahrstrecken, wie z. B. durch das Wadi Ash Shati,  wurden wir kräftig durch gerüttelt. Die weiten Ebenen waren buchstäblich mit sogenanntem Wüstenlack gepflastert.

Bei einem ganztätigen freien Aufenthalt am Rotel Standort Alfejej, wurde die Möglichkeit angeboten, mit einheimischen Fahrzeugen einen ganztägigen Ausflug zur verlassenen Oase Gambaroune und den Mandara Seen zu unternehmen. Wie eine Fata Morgana präsentierten sich inmitten der Sanddünen von Ubari, vier Seen: der Mandara See, der Maflu-See, der Gabroon See, und der Um el Ma See.

Durch das Sandmeer von Murzuq erreichten wir die ältesten Aufzeichnungen menschlicher Existenz in Libyen: die Felsbilder des Wadi Mathandous. Ein wahres Freilichtmuseum mit Dar- stellungen von Giraffen, Straußen, Antilopen, Krokodil usw. Die Wadiwände waren auf vielen Kilometern von vorgeschichtlichen Felsgravuren bedeckt. Sie sollen bis ins 8. Jahrtausend v. Chr. zurückreichen, als die Sahara noch ein fruchtbares Land, mit Hirten und Jägern war.

In Al Aweinat hieß es wieder in kleine, geländegängige Fahrzeuge umsteigen mit denen wir ins Akakus Gebirge fuhren. Diesmal waren Tuareg unsere Fahrer. Die bizarren, wildzerklüfteten Gebirgsformationen des Akakus, sind die östliche Fortsetzung des algerischen Tassili-Gebirges. Die Abbildungen von Menschen und Tieren zeugen von einer langen Epoche steinzeitlicher Bewohner.

In Ghat, einer Grenzstadt zu Algerien, in der die koloniale Vergangenheit zu Frankreich und Italien nicht zu übersehen war, besuchten wir die Medina.

Danach begann die Rückfahrt nordwärts. Es ging vorbei an vielen Oasen und durch Wadis, römische Baureste am Limes Tripolitanus, wie ein römisches Tempelgrab und ein römischer Bauernhof, in Richtung Mittelmeer.

Besichtigung der Hauptstadt Tripolis.

Nochmals ein Reisehöhepunkt war der Besuch der imposanten Ruinen und Ausgrabungen der antiken Stadt Leptis Magna. Ca. 193 n. Chr. erlebte Leptis Magna ihre größte Blütezeit und gehörte mit ca. 100.000 Einwohnern zu den Weltstädten der damaligen Zeit. Der Triumphbogen von Kaiser Septimius Severus, das Nymphäum, die Thermen, die Kolonnadenstraßen, das Forum mit Basilika, die Hafenanlage und nicht zu vergessen, das Theater, standen auf dem Besichtigungsprogramm.

Über Sabratha ging es zurück nach Djerba, von wo aus, nach 15 spannenden Tagen, die Libyen Reise ihr Ende nahm.

Von Gabriele Wenzel
 
            

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