Rotel Tours Reiseblog

Süßes und Unterhaltsames aus Österreich

Bei der Rundreise durch Österreich mit Rotel Tours erleben wir grandiose landschaftliche und kulturelle Höhepunkte. Aber auch auf kulinarischem Gebiet verfügt Österreich über eine umfangreiche Tradition. Bei den österreichischen Süßspeisen ist vor allem die „Linzer Torte“ – die älteste Torte der Welt – berühmt.

Jetzt, in der Herbstzeit, wird wieder viel gebacken, daher sollten wir uns einmal an eine „Linzer“ wagen und in Reiseerinnerungen schwelgen.

Linzer Torte- über 320 Jahre Genuss aus Österreich

 

Bereits 1696 wurde sie namentlich im Kochbuch einer Gräfin erwähnt. Butter, Mandeln, Zucker, Mehl und feine Gewürze verwendete man damals für den Teig, Zutaten, die auch heute noch den Hauptanteil bilden.

Wer der Linzer Torte den Namen gegeben oder sie gar erfunden hat, wird immer ein Geheimnis bleiben. Manche vermuten, der Name „Linzer Torte“ gehe auf den „Linzer Teig“ zurück. Damit war ein Mürbteig gemeint. Und da Linzerinnen den Ruf als herausragende Bäckerinnen genossen, nannte man den Teig „Linzer Teig“. Ob es stimmt? Wer weiß das schon?

Torten mit ähnlichen Zutaten und Aussehen sind bereits aus dem römischen Reich überliefert. Da die Namensgebung von Speisen aber häufig nach geographischen Gesichtspunkten erfolgt, ist es wahrscheinlicher, dass die Linzer Torte aus der Stadt Linz kommt.

Das älteste überlieferte Rezept stammt aus dem 17. Jahrhundert, es ist damit das älteste bekannte Tortenrezept der Welt. Vier Rezepte, die alle bereits den Namen Linz im Titel haben, stehen im Kochbuch der Gräfin Anna Margarita Sagramosa (Verona) aus dem Jahr 1653.

Oft wird Johann Konrad Vogel (1796-1883) als Erfinder der Linzer Torte bezeichnet. Johann Konrad Vogel aus dem mittelfränkischen Weihenzell kam 1822 nach Linz und heiratete eine Linzer Zuckerbäckerswitwe. Sein Verdienst besteht zwar nicht darin, Erfinder der Linzer Torte zu sein, er hat sie aber als Massenprodukt und durch den Versand populär gemacht.

Im Jahr 1856 wurde die Torte vom Linzer Auswanderer, dem Maler, Dichter, Komponisten und Dirigenten Franz Hölzhuber nach Amerika gebracht.

 

Linzer Torte – Originalrezept

 

Zutaten (für eine Linzer Torte mit 24 cm Durchmesser):
  • 200g zimmerwarme Butter
  • 330g Mehl (Weizenmehl 700 glatt)
  • 200g Staubzucker (Puderzucker)
  • 130g gemahlene Haselnüsse (wenn möglich geröstet)
  • 2 ganze Eier
  • Gewürze (Vanille, Zitronenabrieb, Zimt, wenig Nelkenpulver)
  • 10g Backpulver
  • 300g feine Ribiselmarmelade (Johannisbeermarmelade)
  • 1 Eigelb zum Bestreichen
  • 60 g gehobelte Mandeln

 

Zubereitung:

So gelingt die Original Linzer Torte

  • Wer mit gerösteten Haselnüsse arbeiten möchte, gibt die Haselnüsse am besten aufs Blech und röstet sie im Ofen etwa 20 Minuten bei 160 Grad. Wenn der Kern goldbraun ist, sind die Haselnüsse fertig geröstet. Nach dem Abkühlen kann man die braune Haut der gerösteten Haselnüsse leicht entfernen, indem man sie aneinander reibt. Im Anschluss werden die Haselnüsse in der Küchenmaschine gemahlen.
  • Vermischen Sie das gesiebte Mehl mit den gerösteten Haselnüssen, den Gewürzen und den Staubzucker und kneten sie die zimmerwarme Butter und die beiden Eier ein.
  • Der fertige Teig muss eine Weile im Kühlschrank kühlen (mindestens eine halbe Stunde)
  • Heizen Sie das Backrohr auf 190°C auf.
  • Nun geht es an die Teigverarbeitung: Vierteln Sie den Teig und legen Sie ein Viertel auf die Seite. Die restlichen drei Viertel des Linzer Torten-Teiges werden mit Mehl eingestaubt und 1,5 cm dick auf die Größe der 24cm- Form ausgerollt.
  • Stechen Sie den Tortenboden am besten mit der Tortenform aus, damit die Größe exakt stimmt. Bestreichen Sie den rohen Boden großzügig mit feiner Ribiselmarmelade.
  • So gelingt das typische Linzer Torten-Gitter: Mit dem vorher zur Seite gestellten Teigrest formen Sie Rollen, kürzen Sie grob auf den Durchmesser der Torte und legen das charakteristische Linzer Torten-Gitter auf die Marmelade. Überschüsse entfernen Sie am besten, indem Sie den Tortenring von oben auf die Torte setzen und so abstehende Rollen einfach wegzwicken. Zum Schluss wird eine Teigrolle kreisförmig am äußeren Tortenrand platziert.
  • Nun ist es fast geschafft: Bepinseln Sie das Teiggitter mit verquirltem Ei und streuen Sie am äußeren Tortenrand gehobelte Mandeln.
  • Backen Sie Ihre „Original Linzer Torte“ bei 190°C ca. 40 bis 45 Minuten.
  • Lassen Sie die Linzer Torte etwas auskühlen, lösen Sie die Ränder vorsichtig aus der Tortenform.
  • Die Linzer Torte hält sich gut und schmeckt sogar mit jedem Tag besser.

 

 

Lob der Linzer Torte

 

Was sind aller Dichter Worte?

Könnt ich danken, wie ich sollte,

könnt ich danken, wie ich wollte,

müsst ich an den Himmel greifen,

alle Sterne niederstreifen

und sie dir zu Füßen legen,

deiner Linzer Torte wegen.

Wär‘ ein Dichter ich wie Goethe,

doch ich schweige,

und ich neige

meine Stirne und erröte.

Wär‘ ein Dichter ich wie Goethe,

könnt ich Schiller´sche Ekstasen,

ich durch Welt und Himmel rasen,

dennoch würd‘ ich gar nichts sagen,

würde schweigend in mir tragen

die Empfindung der Verpflichtung,

was ist Kunst, und was ist Dichtung,

was sind aller Dichter Worte,

gegen eine Linzer Torte!

Ernst von Wildenbruch (1845-1909)

 

Und was gehört zu einem guten Törtchen mit Kaffee? Ein gutes Buch!

 

Buchvorschläge für eine Österreich Reise

 

Heinrich Steinfest: Gebrauchsanweisung für Österreich

Anhand eines Selbstversuchs entwirft Steinfest ein eigenwilliges Landschafts- und Sittenbild seiner Heimat.

 

Brigitte Hamann: Österreich. Ein historisches Portrait

Hamann gehört zu den erfolgreichsten Historikerinnen der Gegenwart. Mit ihren Büchern über Kaiserin Elisabeth und Winifred Wagner feierte sie Bestsellererfolge.

 

Jeannine Meighörner: Das fliehende Herz. Sisis Schicksalstage in Tirol. Ein historischer Roman

Die bisher kaum bekannten Aufenthalte in Tirol enthüllen das Muster des Lebens einer Frau, die in ein Jahrhundert des Umbruchs hineingeboren wurde und als ewig junge und schöne Kaiserin, als hochsensible und kapriziöse Persönlichkeit, als unglückliche und missverstandene Monarchin zur Legende wurde. Ein anspruchsvoller und unterhaltsamer historischer Roman über die österreichische Kaiserin.

 

Othmar Franz Lang: Hungerweg. Das Schicksal der Schwabenkinder

„Hungerweg“ – das drückt all das aus, was Sebastian, Walburga und Schorsch auf ihrem langen Marsch über die Alpen ins „Gelobte Land“ der Schwaben bewältigen müssen: Entbehrungen, Kälte, Angst und Heimweg. Doch um ihre Familien zu entlasten, die aus bitterer Armut ständig ums Überleben kämpfen, machen sich die drei Kinder zusammen mit vielen anderen zum Kindermarkt nach Ravensburg auf. Hier wollen sie sich den Sommer über gegen Kost und Logis als Arbeitskräfte verdingen.

 

von Katrin Haas
 
            

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